Kaleb wurde im Jahr 976 nach Christus geboren als erster Sohn der Familie geboren. Für damalige Verhältnisse galt seine Familie als reich und von Anfang an wurde er dazu erzogen, der Nachfolger seines Vaters zu werden. Selbstverständlich sollte er in dessen Fußstapfen treten und die Familiengeschäfte weiterführen. Wirklich wohl fühlte er sich aber mit dieser Aufgabe nie. Spaß oder Freude gab es in seiner Kindheit kaum. Strenge Regeln herrschten, um das Ansehen der Familie nicht zu beschädigen. Wie andere Kinder den ganzen Tag draußen herum zu toben wurde ihm verboten.
8 Jahre später wurde seine kleine Schwester Julya geboren. Sofort hatte sie das Herz ihres großen Bruders erobert. Ab diesem Zeitpunkt vernachlässigte er immer mehr seine Aufgaben in der Familie. Julya zählte für ihn einfach mehr als irgendeine Aufgabe in der Öffentlichkeit. Gemeinsam stellten die Beiden immer wieder irgendwelchen Unsinn an. Mehr als einmal erhob sein Vater auch die Hand gegen Kaleb, aber damit kam der mittlerweile 18 Jährige klar. Dann aber änderte sich alles. Wieder einmal waren Julya und er heimlich verschwunden, um eines ihrer Abenteuer zu erleben als den Beiden ein Missgeschick passierte. Beim gemeinsamen Klettern auf einem der hohen Bäume auf dem Familienbesitz stürzte seine kleine Schwester ab. Er versuchte noch sie so schnell es ging nach Hause zu bringen, aber jede Hilfe kam zu spät. Seine 10 jährige Schwester starb in seinen Armen und das ließ ihn in eine tiefe Depression fallen. Julya war sein kleines Engelchen gewesen und mit dem Verlust konnte er nicht umgehen.
Es dauerte fast zwei Jahre bis er sich einigermaßen wieder gefangen hatte, aber natürlich hat ihn dies verändert. Ein Teil seiner Fröhlichkeit ist verschwunden. Er ließ sich nun auf sein Erbe ein, denn eine andere Aufgabe in seinem Leben sah er nicht mehr. Dank seiner Art die Menschen um sich herum mit geschickter Wortwahl dazu zu bringen, das zu tun, was er verlangte, liefen die Geschäfte der Familie reibungslos und das Vermögen wuchs Jahr für Jahr an. Als er 28 Jahre alt wurde veränderte sich sein Leben erneut auf drastische Art und Weise. Bei einem abendlichen Spaziergang mit seiner damaligen Verlobten - die Verbindung war von seinen Eltern und deren Eltern zum Vorteil aller eingefädelt worden - trafen die Beiden auf einen düster wirkenden Mann. Ohne Vorwarnung griff dieser an und tötete seine Verlobte mit einer schnellen Bewegung. Natürlich gab er sich nicht kampflos geschlagen - aus diesem Kampf stammt eine große Narbe über sein linkes Auge -, aber der Mann schien einen anderen Plan zu haben als seinen endgültigen Tod.
Er wurde von ihm bewusstlos geschlagen und ins Familienanwesen gebracht. Vor den Augen seiner Eltern aber wurde er dann in einen Vampir verwandelt und nach der Verwandlung kam es wie es kommen musste - er tötete im Blutdurst seine eigenen Eltern. Sein Erschaffer war während der Verwandlung verschwunden und hatte eine einzige Nachricht hinterlassen: Ich finde dich, wenn ich will...
Bis heute weiß er nicht, wer ihn verwandelt hat, aber es ist ihm auch egal. Einige Jahre versuchte er sich mit seinem neuen Leben abzufinden, aber vollkommen auf sich selbst gestellt, war dies natürlich schwer. Er schaffte es aber und begann trotz allem den Versuch die Geschäfte der Familie wieder aufleben zu lassen. Eines Tages traf er auf Aro und seine Frau Sulpicia. Zum Schein war ein Gespräch über ein großes Geschäft angekündigt worden, aber Aro hatte anderes im Sinn. Er sollte als Beschützer für seine Familie ein Mitglied der Volturi werden. Nach einigen Überlegungen stimmte er schließlich zu und ließ sein altes Leben hinter sich.
Mittlerweile ist er ein angesehenes Mitglied der Volturi und Leibwächter von Caius' Frau Athenodora. Mit der Zeit lernten die Beiden miteinander klar zu kommen, was sich angesichts beider Charakter doch anfänglich als schwierig herausgestellt hatte.
Natürlich hat er auch versucht herauszufinden, wer ihn damals verwandelte, aber bisher ist er demjenigen nicht auf die Spur gekommen. Irgendwann traten diese Gedanken dann aber auch in den Hintergrund, denn es spielt für ihn keine Rolle mehr. Er genießt sein Leben als Vampir und das merkt man ihm auch deutlich an. Manch einer würde ihn vielleicht nicht gerade als sympathischen oder friedlichen Zeitgenossen beschreiben, aber erst wenn man ihn besser kennt, versteht man ihn auch wirklich. Athenodora ist für dies das beste Beispiel.